Romanik in Thüringen  

Inspiriert von der „Straße der Romanik“ Sachsen-Anhalts entstand der Wunsch, ein ähnliches kulturtouristisches Angebot für Thüringen zu schaffen.

Der Impuls ging von einem eher ungewöhnlichen Ort aus: der Jugendstrafanstalt des Freistaates Thüringens in Ichtershausen. Zu erklären ist dieser Impuls dank dem Umstand, dass dieses Gefängnis eingerichtet ist auf dem Gelände einer ehemaligen mittelalterlichen Klosteranlage.
Die Klosterkirche als Gefängnismauer - wo heilige Mauern irdische Schuld begrenzen - schafft die Atmosphäre immer wiederkehrender Fragen jugendlicher Inhaftierter nach der Geschichte dieses Ortes. Gesprächsrunden zur Historie, eine von Gefangenen erstellte Chronik oder das direkte „Handanlegen“ an die renovierungsbedürftige romanische Klosterkirche führten einerseits zur Auseinandersetzung junger Menschen mit der mittelalterliche Geschichte. Andererseits kam es zum Wiederaufbau des 1602 durch Brand zerstörten nördlichen Seitenschiffes der Klosterkirche durch das Gefangenenprojekt „Bauhütte des Neuen Kloster Ichtershausen“.

Mit diesen Arbeiten der Gefangenen war es möglich, große Teile der verloren gegangenen Romanik an der Klosterkirche Ichtershausen wieder freizulegen. Das romanische Jahr 2002 in Ichtershausen gefeiert war der Auslöser für das Jugendbildungsprojekt „Romanik in Thüringen“. Über die Zusammenstellung romanischer Bauwerke hinaus gelang es, für die umfassende Aufarbeitung im geschichtlichen wie bauhistorischen Bereich fachliche Unterstützung und Begleitung von universitärer Seite zu erreichen. Für die nicht zu ermessende inhaltliche Aufwertung des Gefangenenprojektes und das besondere Erlebnis der Zusammenarbeit von jugendlichen Inhaftierten mit Studenten ist vor allem Herrn Prof. M. Werner (Friedrich-Schiller-Universität Jena) und Herrn Prof. H. Wirth (Bauhaus-Universität Weimar) zu danken.
Das hier vorliegende Ergebnis erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. In einem nächsten Schritt gilt es, diesen Kultur- und Reiseführer zu erweitern, um die Romanik in Thüringen umfassender abbilden zu können.

Pfarrer Dirk Sterzik

Neues Kloster Ichtershausen
Ichtershausen 17. Februar 2005

Schirmherr
Ministerpräsident
Dieter Althaus

Widmung
für die Unterstützung

Herrn Minister
Dr. Karl Heinz Gasser

Herrn Staatssektretär
Roland Richwien

Danksagung
für die Förderung

Bundesministerium
für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen

Freistaat Thüringen
Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit

Deutsche Stiftung
Denkmalschutz Bonn

Sparkassen Finanzgruppe
Sparkassen Kulturstiftung

Stahlwerk Thüringen

Acelor Gruppe